Es ist rund 10:30 Uhr vormittags im Bayerischen Landtag. Wir sitzen zusammen in einem Besprechungsraum und genießen die Häppchen, die uns angeboten werden. Einige von uns reden aufgeregt über den bevorstehenden Abi-Ball. Dann tritt Barbara Stamm, die Landtagspräsidentin, in den Raum, begleitet von ihrem Pressesprecher, Dr. Anton Preiß. Wir stellen gleich die ersten Fragen, die Frau Stamm mit Enthusiasmus sehr ausführlich beantwortet.
Zunächst wollen wir wissen, ob ihr Alltag als Frau im Bayerischen Landtag von Sexismus oder Benachteiligung geprägt war/ist. Nach kurzem Überlegen erzählt sie, dass Frauen in der Politik sich schon immer stärker durchsetzen und sich jeden Schritt erkämpfen mussten. Auf die Frage, wie ihr Alltag aussieht, berichtet sie, dass sie oftmals von 8 bis 24 Uhr arbeitet, Presseinterviews und Veranstaltungen gehören zu ihrem Alltag. Zu dem umstrittenen Polizeiaufgabengesetz vertritt Frau Stamm klar die Position ihrer Partei und unterstützt sie mit vielen Argumenten, die Polizei müsse beispielsweise gute technische Möglichkeiten haben, um Terroristen verfolgen zu können. Die Frage, ob die CSU eine Koalition mit der AfD eingehen würde, verneint sie vehement. Frau Stamm spricht auch die Änderungen im bayerischen Schulsystem an, wobei sie deutlich macht, dass die Förderschulen nicht abgeschafft werden sollen. Dabei stünden auch die Regelschulen vor der Herausforderung, die Inklusion von mobil und geistig eingeschränkten Schülern zu fördern. Frau Stamm informiert uns auch über die Flüchtlingspolitik und die Herausforderungen bei der Rentenversicherung. Sie gab uns schließlich einen guten Rat, wie wir uns in der Politik am besten engagieren können: Man muss am Ball bleiben, die gesellschaftlichen Entwicklungen verfolgen und unbedingt mitmachen!
Ljuba Sipol