Ege, Julia, Noal, Patricia, Ismail, Georgij, Jonas und Dominik moderierten die Podiumsdiskussion mit den jungen Politikern. Es ging um die Themen soziale Gerechtigkeit, Infrastruktur, Bildung und Integration. Rede und Antwort standen: Christian Moser (CSU-Landtagskandidat), Florian Siekmann (Grüne Jugend Bayern), Stefanie Krammer (Vorsitzende Jusos Bayern), Felix Locke (Vorsitzender Junge Freie Wähler Bayern), Maximilian Funke-Kaiser (Vorsitzender Junge Liberale Bayern) und Ates Gürpinar (Landtagsspitzenkandidat Die Linke Bayern).
Wie empfanden die Moderatoren die Podiumsdiskussion, was sind die wichtigsten Ergebnisse und die interessantesten Eindrücken? Und was sagen die YouBies, die im Publikum waren?

„Da es sich beim Thema soziale Gerechtigkeit um ein sehr großes Themengebiet handelt, überlegten Julia und ich uns im Vorfeld, welche politischen/gesellschaftlichen Problemfelder wir ansprechen wollten, wobei wir uns für die Gleichberechtigung von Mann und Frau und den Umgang mit Arbeitslosigkeit bzw. Arbeitslosengeld II entschieden. Ich wurde von manchen Parteien positiv überrascht. Ich fand es gut, dass zum Beispiel die FDP durchaus Kritik an der „konservativen Politik“ der CSU ausgeübt hat. Und es gab auch immer wieder Punkte, in denen sich Oppositionsparteien einig waren. Insgesamt lief die Diskussion sehr demokratisch und offen ab, was ich nicht erwartet hätte. Eine Sache, die mich jedoch sehr gestört hat, war, dass manche Teilnehmer viel zu einfache Antworten auf sehr komplexe Fragen hatten. Auf die Frage nach der Frauenquote gab es zum Beispiel von der Linken und der SPD gut durchdachte und reflektierte Antworten (z.B. eine Frauenquote muss nicht zwangsläufig dazu führen, dass schlechter qualifizierte Frauen besser qualifizierten Männern vorgezogen werden, vielmehr würden gut qualifizierte Frauen von der Frauenquote profitieren). Von Seiten der CSU kam nur die Antwort, dass das ein Problem der Generationen sei und es sich schon von selbst lösen würde. Die FDP und die Freien Wähler beharrten auf dem Argument, dass die Frauenquote ungerecht gegenüber besser qualifizierten Männern sei.“
Ege Celik

„Spannend war, wie die Vertreter der Parteien ihre verschiedenen Ansichten zu Hartz 4 und Frauenrechten begründeten. Am interessantesten waren die Meinungen zur Frauenquote. Die konservativeren Parteien sprachen sich dagegen aus, obwohl man in ihren Parteien deutlich einen Frauenmangel sehen kann (im Gegensatz zu liberaleren Parteien).“
Julia Tokic

„Bei unserer Podiumsdiskussion haben mich vor allem die YouBies beeindruckt. Wir hatten tolle Fragen erarbeitet und konnten die Politiker sehr kritisch hinterfragen. Außerdem war die Möglichkeit, mit Politikern hautnah zu diskutieren, eine tolle Möglichkeit, sich ein eigenes Bild von der aktuellen politischen Lage zu verschaffen. Vor allem die Auseinandersetzungen der Politiker, aber auch wir YouBies haben die Podiumsdiskussion sehr spannend und aufregend gestaltet. Es war eine wichtige Erfahrung, dass ich mich mit verschieden Meinungen auseinandersetzen konnte.“
Patricia Jelusic

„Bei dem Thema ÖPNV kam es zu Unstimmigkeiten zwischen den Parteien. Während die CSU ein Ringsystem und eine zweite Stammstrecke möchte, appellierte die Linke, dass der Staat sich für das Ringsystem entscheiden und das Geld, das für die zweite Stammstrecke benötigt wird, in den sozialen Wohnungsbau investieren sollte. Die SPD und die Grünen haben das Ziel, langfristig einen kostenfreien Nahverkehr einzuführen, wobei es zu Streitigkeiten über die Finanzierung kam. Die FDP möchte da lieber Dienste wie Carsharing oder Uber unterstützen. Die Freien Wähler schlagen einen bayernweit einheitlichen ÖPNV-Tarif vor. Wir haben also einen Überblick über die unterschiedlichen Ziele der Parteien erfahren. Worin sie sich jedoch alle einig sind, ist, dass die Infrastruktur enorm verbessert und ausgebaut werden muss.“
Noal Rauchenecker

„Für mich war die Diskussion sehr aufklärend, da jede Partei ihre Vorstellungen ziemlich genau äußern konnte. Interessant war, dass die Repräsentanten der Parteien nicht immer mit den Standpunkten ihrer Parteien übereinstimmten. Dies fiel auf, als Felix Locke von den Freien Wählern seine Ablehnung gegenüber den Privatschulen aussprach, obwohl seine Partei die Privatschulen unterstützt. Felix Locke hat da eine andere Meinung, weil er mit den öffentlichen Schulen überaus zufrieden ist.“
Georgij Kan

„In dem Themenblock Integration ging es um rassistisch motivierte Gewalt sowie um die Fehler in der Integrationspolitik, die in der Vergangenheit begangen wurden. Unsere Podiumsgäste waren sich einig darin, dass Rassismus bekämpft werden muss. Uneinigkeit herrschte jedoch über das Ausmaß des Problems. Ates Gürpinar von den Linken verwies etwa auf die Ergebnisse der Mitte-Studie der Uni Leipzig. Nach dieser Studie sind in Bayern im bundeweiten Vergleich antisemitische Einstellungen am häufigsten verbreitet. Christian Moser von der CSU sprach hingegen davon, dass er Antisemitismus nicht als großes Problem in Bayern wahrnehme. Als Fehler in der Integrationspolitik sieht die bayerische Juso-Vorsitzende Stefanie Krammer das grundsätzliche Konzept der zentralen Unterbringung von Geflüchteten. Sie plädiert für eine dezentrale Unterbringung. Auch hier widerspricht Christian Moser und verteidigt die zentrale Unterbringung von Asylsuchenden in den sogenannten Ankerzentren.“
Jonas Emrich

„Die Podiumsdiskussion war sehr spannend, da die CSU, die FDP, die Freien Wähler, die SPD, die Grünen und die Linken verschiedene Ansätze zu verschiedensten Themen vorgestellt haben. Manche Parteien waren sich ähnlich, andere widersprachen sich. Doch durch die verschiedenen Standpunkte konnte man die Parteien besser kennenlernen und sich ein eigenes Bild von ihnen machen. Die Podiumsdiskussion hat mir sehr geholfen, zu entscheiden, wen ich bei der Landtagswahl am 14.10. wähle.“
Maria Novozilov

„Die Podiumsdiskussion war sehr interessant, da ich noch nie bei einer solchen Diskussion dabei war. Ich verstehe nun das Pro und Contra der angesprochenen Punkte besser.
Ich würde mich freuen, bald wieder so eine Diskussion miterleben zu dürfen.“
Shirel Golde