Unsere Seminare finden nicht nur in unseren eigenen Räumlichkeiten bei der EJKA statt. YouthBridge kooperiert mit zahlreichen Institutionen und Organisationen, die uns auch zu Seminaren einladen. Am 7. Juli 2018 waren wir bei der Hochschule Fresenius zu Gast. Es ging um das Thema Kreativität. Ein Thema, das für unser Leadership-Projekt sehr wichtig ist. Denn Leader müssen nicht nur strukturiert  und organisiert sein, sie müssen auch und insbesondere kreativ sein!

Es war eine großartige Begegnung! Mein Kollege von der Psychology School Istvan Garda macht seinen Kreativität-Workshop jedes Semester und sagt, dass er extrem selten mit so einem schnell denkenden, offenen und gut vorbereiteten Auditorium zu tun hat. Talentenförderung ist ein wichtiges Thema bei uns an der Hochschule Fresenius. Gerade haben wir standortübergreifend das Ludwig Fresenius Talentennetzwerk etabliert: Genau wie YouthBridge suchen wir nach besonders begabten und sozial engagierten Studierenden, um sie zu fördern und ihnen einen besseren Start ins Berufsleben zu ermöglichen.

Doch wie soll man die jungen Menschen von heute auf die berufliche Zukunft vorbereiten? Unsere Welt ist unglaublich schnell geworden, keine Hochschule kann ihren Studierenden ernsthaft ein Paket von Informationen und Kenntnissen versprechen, das ausreichend für eine erfolgreiche Karriere ist. Ich glaube, dieses „Paket“ existiert gar nicht mehr. Wie können wir wissen, welche Technologien unsere Welt in fünf oder zehn Jahren wieder so radikal verändern werden wie z.B. die Digitalisierung oder mobiles Internet? Das Einzige, was wir unseren Studierenden tatsächlich beibringen müssen, ist die Bereitschaft schnell und effizient zu lernen. Wir müssen ihnen auch die Angst nehmen vor der sich ständig veränderten Welt.

Und hier sehe ich einen großen Wettbewerbsvorteil bei den Teilnehmern des YouthBridge-Projekts. Die Fähigkeit, sich anzupassen steckt in der „DNA“ jedes Menschen mit Migrationshintergrund. Entweder er selbst oder seine Familie haben schon einmal erlebt, dass die Welt sich radikal und für immer verändern kann, und verstanden, dass die einzige erfolgreiche Strategie nur die Integration in die neue Umgebung sein kann.

Prof. Dmitri Popov

Das Seminar war sehr interessant und fesselnd, was an dem sehr guten Referenten, Istvan Garda, und an dem spannenden Inhalt lag. Schon die Einleitung war witzig und hat perfekt zum Thema Kreativität gepasst. Mir haben die vielen Aufgaben, die wir bekamen, gut gefallen. Ich habe eine neue Perspektive bekommen und kann in Zukunft kreative Aufgaben besser angehen. Besonders hat mir die Aufgabe gefallen, bei der wir möglichst viele kreisförmige Begriffe aufschreiben sollten. Dabei ist mir nämlich aufgefallen, dass ich sofort unterbewusst Regeln aufgestellt habe, die gar nicht vorgegeben waren. Ich habe total festgefahren gedacht und die Aufgabe hat mir geholfen,  aus meinem Denkmuster auszubrechen.

Raphaela Chmiel

Der Vortrag von Prof. Popov über die Bedeutung viraler Videos war sehr lehrreich. Das Thema soziale Netzwerke betrifft nämlich uns alle. Bei der Einleitung fragte Prof. Popov, wie viele der Teilnehmer die soziale Netzwerke nutzen. Da sich bei Plattformen wie Instagram oder Snapchat ganz viele meldeten, wurde uns ersichtlich, dass soziale Netzwerke aus dem Leben der heutigen Generationen nicht wegzudenken sind. Anhand von Nutzern mit vielen Followern zeigte er uns, wie schnell sich Gerüchte und Informationen verbreiten können. Diese schnelle Verbreitung kultureller Informationen bezeichnete Prof. Popov als „Mem“ oder „Meme“. Auch Unternehmen und Marken nutzen das, um durch lustige, provokante Videos auf sich aufmerksam zu machen. Auch gewöhnliche persönliche Videos können durch Zufall viral gehen und zu Internetphänomenen werden. Als Beispiel führte Prof. Popov das Video „Charlie bit my finger“ an, das mittlerweile über 900 YouTube-Klicks hat. Prof. Popov zeigte uns diverse Analysen zu dem Video, um die Beliebtheit zu ergründen. Wir haben erfahren, dass der dramaturgische Aufbau des Clips Ähnlichkeiten mit dem eines Spielfilms hat. Können wir das auch?

Akin Laja